Zum Kirchenpatron

Der Diakon Laurentius lebte wahrscheinlich um das Jahr 258 zur Zeit des Kaisers Valerian. Das soziale Engagement für die Armen empfand er als persönliche Berufung, der er mit großer Hingabe nachging. So nahm ihn Papst Xystus auf unter seine sieben Diakone, deren Aufgabe die Sorge für die Armen und die Verteilung der Almosen war.

Eines Tages ließ der Kaiser Laurentius gefangen nehmen und wollte ihn zwingen, die Schätze der Kirche an ihn auszuliefern. Laurentius erbat sich drei Tage Zeit zum Sammeln der Schätze, verteilte in dieser Zeit alles, was er noch besaß an die Armen und rief alle Notleidenden der Stadt zusammen. Er stellte sie dem Kaiser vor Augen mit den Worten:

"Das sind die wahren Schätze der Kirche!"

Der Kaiser war darüber so ergrimmt, dass er befahl, Laurentius auf einem glühenden Rost zu Tode zu foltern. Laurentius war schon in der frühen Kirche einer der meist verehrten Märtyrer.

Der Ursprung: die Werktagskirche

Der Raum in den Grundmauern des Turmes beherbergt eine Kapelle, die als Werktagskirche verwendet wird. In ihr haben die Schätze der ersten Buchbacher Laurentius-Kirche eine neue Heimat gefunden. Der Raum wurde 1994 renoviert und neu gestaltet.

Das stark übermalte Altarbild von 1753 zeigt den Kirchenpatron mit Marterinstrument und Siegespalme in seiner Vollendung. Flankiert wird er von den Figuren des Hochaltares der alten Kirche, der wegen seiner Höhe und seiner enormen Restaurations-Bedürftigkeit leider nicht mehr aufgestellt werden konnte.

Links steht der hl. Karl Borromäus, Bischof von Mailand und Kardinal, der sich bei der Pflege der Pestkranken ansteckte und 1584 selbst an der Pest starb.

Daneben ist Papst Xystus dargestellt, der Dienstherr des hl. Laurentius.

Rechts steht Bischof Ulrich von Augsburg (+ 973) mit seinen Symbolen Schwert und Fisch.

Den Abschluss bildet ganz rechts der hl. Johannes Nepomuk, der als Brückenheiliger sehr bekannt ist. Er war 1393 in Prag in der Moldau ertränkt worden, weil er sich weigerte, das Beichtgeheimnis zu brechen und die Sünden der Königin ihrem Gemahl preiszugeben (Finger auf den Lippen).

Der Grund für die Auswahl dieser Heiligen bleibt dunkel; eventuell handelt es sich um Repräsentanten der verschiedenen hierarchischen Stufen: Diakon (Laurentius), Priester (Nepomuk), Bischof (Ulrich), Kardinal (Borromäus), Papst (Xystus).

Links steht die Muttergottesstatue aus dem 18. Jahrhundert, mit Blick zum Altar.

Altar, Lesepult, der Rahmen des Altarbildes und die Sockel sind 1994 anlässlich der Renovierung angefertigt worden. Den Altar ziert eine moderne Bronzeplastik des Kölner Künstlers Egino Weinert, die die Begegnung zweier Menschen darstellt. "Communio" (lat. Gemeinschaft) ist der Inhalt und das Ziel unserer gottesdienstlichen Feiern.

Die 14 Kreuzwegstationen an den Wänden wurden von Leonhard Rebhan, einem ehemaligen Angehörigen unserer Gemeinde in Glasmalerei angefertigt. Die weiße Farbe ist nicht gemalt, sondern kommt vom Hintergrund der Bilder, was einen Schattenwurf bedingt, der die Bilder plastisch wirken lässt.

Der Kirchen-Vorraum

Zentraler Punkt des Vorraumes ist der Taufstein. Er ist aus portugiesischem Rose-Marmor gefertigt und hat die Form eines doppelten Kreuzes. Die vier Arme weisen in die vier Himmelsrichtungen und wollen zeigen, dass durch die Taufe die Christen der ganzen Welt miteinander zu einer Kirche und mit Christus verbunden sind. Eine Pumpe ermöglicht die Darstellung lebendigen Wassers bei einer Taufe. Gleichzeitig ist der Taufstein auch Weihwasserbecken, denn die Sitte, sich beim Betreten der Kirche mit Weihwasser zu bekreuzigen, ist ja nichts anderes als eine Erinnerung an die Taufe, durch die wir Glied der Kirche geworden sind.

Ebenso im Vorraum angesiedelt sind die beiden Beichtstühle, rechts und links von der Treppe. Der Grundgedanke des Erbauers, Beichtstühle und Taufstein im Vorraum zu integrieren war, dass nur der durch die Taufe eingegliederte und durch Buße versöhnte Mensch zur Teilnahme an der Eucharistie in das Allerheiligste, sprich die Hauptkirche, gerufen ist.

Das Beispiel Jesu zeigt darüber hinaus, dass gerade das Miteinanderfeiern und Essen einer Bekehrung (z.B. der Zöllner Zachäus) vorausgeht. Das heißt, dass die Eucharistie weniger Belohnung für eine erfolgte Versöhnung sein soll, als vielmehr Kraftquelle zur Umkehr und zu einem immer wieder neuen Anfang aus dem Geist Jesu.

Im Vorraum sind auch schon zwei große Fenster in Betonglas zu sehen. An der Nordseite die Verkündigung an Maria: "Der Heilige Geist (rote Steine) wird über dich (Maria in blauen Steinen) kommen und du wirst ein Kind (rote Steine) gebären". Die Südseite zeigt den dornengekrönten Kopf Jesu vor der Silhouette des Kreuzes; links unten im Medaillon das Lamm (Gottes) und darüber die Hand von Johannes dem Täufer, der auf Jesus hinweist. 

Die Hauptkirche 

Zur Baugeschichte:

Die erste Laurentiuskirche von Buchbach aus dem Jahre 1754 stand im Dorfkern, aber sie genügte den Ansprüchen nicht mehr. Pfarrer Reinhold Goldmann, der 1964 nach Buchbach gekommen war, entschloss sich deshalb, eine neue Kirche zu errichten. Getreu dem Wort Jesu (Mt 5,14b): "Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben...", wählte er als Standort ein Grundstück an der Windheimer Höhe. Sein Studienfreund, Diplomingeneur Prof. Gerhard Mantke aus Darmstadt, fertigte Pläne nach den Ideen und Gedanken des damaligen Pfarrers.

Am 18. Juli 1970 konnte der Grundstein gelegt werden und schon   ein gutes Jahr später, am 15. August 1971 wurde die Einweihung des neuen Gotteshauses gefeiert. Dies ist dem nimmermüden Fleiß des Bauherrn, vor allem aber dem außerordentlichen Einsatz der Buchbacher Bürger zu verdanken. Das gesamte Bauholz wurde gestiftet, viele tausend Mark gespendet und im gesamten Frankenwald und darüber hinaus gesammelt. Innerhalb der Bauzeit wurden von Gemeindegliedern 40.000 Stunden ehrenamtlich geleistet. Das lässt die sechseckige Grundform der Hauptkirche auch interpretieren als Bienenwabe, die für den Fleiß der Buchbacher beim Kirchenbau steht.

Nachfolgend einige Leistungen, die nennenswert sind:

1.  Die gesamte Eisenkonstruktion der Kirche wurde zweimal gestrichen (2000 m2)

2. Das Holz für Dachstuhl und Turm wurde von den Landwirten gestiftet und selbst gefällt, zum Sägewerk Raab nach Förtschendorf transportiert, geschnitten, zurück transportiert, getaucht, gestrichen, zugeschnitten und montiert; alles in Eigenleistung.

3. Die gesamte Nut- und Federverschalung der Kuppel samt Unterkonstruktion und Endbehandlung wurde ehrenamtlich durchgeführt.

4. Der gesamte Boden aus Wallenfelser Marmor wurde selbst verlegt.

5. Die Bänke in der Kirche, die Sakristeieinrichtung, die Zifferblätter der Uhren: wiederum Eigenleistung!

Ein weiterer Beweis für das Engagement der Gläubigen sind die Außenanlagen der Kirche. Sie sind in Parzellen eingeteilt und werden bis heute von Familien des Dorfes gepflegt.

Das Kirchenschiff

Die Grundidee:

Die Symbolik des Baumes stand auch Pate beim Grundriss des Kirchenbaues. Der flache Bau mit dem Eingang ist quasi der Stamm, und das sechseckige Rund der Hauptkirche die Krone des Lebensbaumes. Überspannt wird die Hauptkirche von einem weiten Kupferdach mit sechs Dachgauben, die nicht nur Licht spenden, sondern auch an die doppelte Krone Jesu (Dornenkrone von Jesu  Christus, dem Weltenkönig) erinnern soll.
Die Gauben und die Spitze des Daches tragen zusammen 7 Wasserspeier, die 7 Quellen lebendigen Wassers darstellen und damit an die heilige Zahl "7" erinnern (7 Sakramente, 7 Werke der Barmherzigkeit, 7 Tage der Schöpfung). Außerhalb der Frostperiode können die Wasserspeier durch einen Automaten neben der Sakristeitür in Betrieb genommen werden.

Das Wasser ist Regenwasser. Es wird in den Becken unter den Abläufen und in einem unterirdischen Reservoir gesammelt, aus dem es mittels einer Pumpe zu den Düsen auf dem Dach gepumpt wird. In trockenen, heißen Jahren müssen die Wasserspiele wegen der erfolgten hohen Verdunstung manchmal abgeschaltet werden.

Wegen ihrer Lage am Hang musste die Kirche eine Stahlträgerkonstruktion nebst Betonankern erhalten, die tief und fest in die Felsen gegründet wurden (Mt 16,18). Heute sieht man noch die 6 dicken Pfeiler hinter den Wasserbecken, die das gesamte Dach tragen. Wegen der langen Winter im Frankenwald wurde die 2000 m2 große Dachfläche der Kirche mit Kupferblech eingedeckt.

Einige Daten können die Ausmaße der Kirche veranschaulichen:

• Die Hauptkirche hat einen Durchmesser von 23 m.

• Jedes der 5 Betonglasfenster misst ca. 13 m.

• Die Höhe der Kuppel beträgt 16 m.

• Der Turm ist 33 m hoch.

Die Architektur

Durch die Stahlträgerkonstruktion, die unterirdisch wieder verspannt werden musste, konnte die Kirche wie ein Amphitheater gestaltet werden, mit Stufen hin zum Mittelpunkt, in dem der Altar steht. Jeder Teilnehmer hat freien Blick zum Geschehen am Altar und sieht die Gesichter der Anderen. Die Aussagekraft dieser Anordnung verleiht dem Raum einen besonderen Charakter: Die Gemeinde versammelt sich um den Altar; der Priester feiert inmitten und mit der Gemeinde die Eucharistie.

Das Bild aus der Zeit der Hochaltäre, dass der Priester wie ein Vermittler zwischen Hochaltar (Gott) und Volk steht und die Bitten des Volkes wie eine Trafo-Station vor den Herrn bringt, ist damit für jedermann nachempfindbar überwunden.

Das Volk Gottes ist Träger der Eucharistiefeier.

Die sechseckige Grundstruktur der Kirche ermöglichte es, 5 Bankblöcke zu bauen, die symbolisch für die Menschen der 5 Erdteile stehen können, die durch die Eucharistie und die Gebetsgemeinschaft miteinander und mit Jesus verbunden sind.

Das große Lichtband

Das Erste, was dem Besucher ins Auge fällt, ist das ununterbrochene farbige Lichtband, das rings um die Kirche läuft. Seine Botschaft erschließt sich erst bei genauerer Betrachtung:

Gegenüber dem Haupteingang ist mit blauen Steinen eine große Taube dargestellt, die ein großes dreieckiges Gottesauge und auf der Brust ein Kreuz aus gelben und roten Steinen trägt: Der dreifaltige Gott. Er will mit den Menschen immer wieder seinen Bund schließen. Deshalb finden sich in den Flügeln zwei Strahlenkränze.

Der rechte Kranz zeigt Symbole für den ersten Bund (Altes Testament), den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hat:

• der brennende Dornbusch, in dem Gott Moses beruft, sein Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft zu befreien,

• zwei Brote stehen für das Manna in der Wüste,

• der Hirtenstab des Moses, der das Volk durch die Wüste geführt hat,

• Alpha und Omega für das Gebot Gottes.

Der linke Strahlenkranz zeigt den Abendmahls-Kelch und das Brot, die Zeichen "des neuen und ewigen Bundes" im Leib und Blut Jesu Christi (Neues Testament)

Die anderen vier Seiten zeigen den Umfang des Bundeswillens Gottes: die ganze Welt.

Rechts vom Heilig-Geist-Fenster ist mit weißen Steinen der Kontinent Europa dargestellt; bemerkenswert sind die gelben Steine im italienischen Stiefel (Rom) und am Ende des Mittelmeeres (Israel, das heilige Land, die Heimat Jesu).

Es folgt die Sonne, das Symbol des Lebens für unsere Welt, aber auch Symbol für Christus, die Sonne der Gerechtigkeit.

Mit gelben Steinen ist der Kontinent Asien dargestellt, und anschließend der Mond, in seinen vier Phasen zu erkennen.

Auf der anderen Seite des Eingangs wird Australien mit grünen Steinen dargestellt, gefolgt von einigen Sternen und dem  schwarzen Kontinent Afrika mit dunkelblauen Steinen.

Als bekanntesten Vertreter unseres Sonnensystems sieht man dann den Planeten Saturn mit seinen Ringen und Monden. Es folgt der amerikanische Doppelkontinent mit roten Steinen.

Den Abschluss bildet ein menschliches Angesicht mit Sternenkranz: Maria. Ihr Jawort zum Heilswillen Gottes, ihre Bereitschaft, Gott zu dienen und für ihn da zu sein, ist beispielhaft für alle Menschen. Diese endzeitliche Gestalt kommt aus der Apokalypse (Geheime Offenbarung) des Johannes Kapitel 12. Im katholischen Bereich wird sie traditionell mit Maria, der Mutter Jesu identifiziert. Evangelischerseits wird darin eher eine Symbolgestalt für die Kirche gesehen.


 Die Kuppel

Durch den sechseckigen Grundriss der Kirche ergibt sich eine ebensolche Form für die Kuppel, die nicht etwa auf den Betonglasfenstern aufsitzt, sondern durch die mit Waschbeton verkleideten Stahlträger hinter den Wasserbecken im Außenbereich getragen wird. Auf diese Weise wollte der Erbauer dem Besucher den Eindruck vermitteln, dass die Kuppel frei über dem Raum schwebe. Die sechs Gauben ergeben mit der Dachspitze einen riesigen sechszackigen Stern, der in 15 m Höhe über der Gemeinde schwebt und wie der Bethlehemstern Wegweisung sein soll zu Gott.

Von seiner Mitte hängt der Lüster über dem Altar. Der Lüster ist mit tausenden geschliffener Kristallglas-Steine ausgestattet, die das einfallende Sonnenlicht brechen.

Die liturgischen Orte

Der Altar inmitten der Kirche ist aus dem gleichen Rose-Marmor wie der Taufstein gearbeitet, wiegt ca. 7 Tonnen und hat die Form eines Kelches. Er erinnert damit an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern als Ursprung der Eucharistie.

Rechts dahinter der Ambo (Lesepult) aus dem gleichen Material: das Wort Gottes ist eine Nahrungsquelle für die Gemeinde;

Mt 4,4: "Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt."

Symmetrisch dazu die Stele mit dem Tabernakel, dem Schrein für das Allerheiligste, in dem Jesus unter uns anwesend ist.

Er ist verziert mit einem Lamm auf dem Buch mit den 7 Siegeln, Symbol für Jesus, den Weltenrichter. Die 10 römischen Ziffern auf den Türen des Tabernakels weisen hin auf die 10 Gebote Gottes.

Die Orgel

Über dem Heilig-Geist-Glasfenster erhebt sich der Orgelprospekt. Die dreieckigen Einfassungen der Pfeifen erinnern an die Flammen des Heiligen Geistes, der an Pfingsten auf die Jünger herabgekommen ist. Dies ist bewusst so gewählt, weil die Orgel die Menschen zum Lobe Gottes begeistern soll: "Entflamme Sinne und Gemüt, dass Liebe unser Herz durchzieht...".

Die Orgel, deren Spieltisch sich seit einigen Jahren ebenfalls auf der Empore befindet, wurde von der Firma Hey, Urspringen/Rhön gefertigt. Sie hat 23 Register, 1808 Pfeifen und 7 Schleifladen mit elektrischer Registratur.

Die Kreuzwegstationen

15 Kreuzwegstationen sind am Geländer der Empore angebracht. Sie zeigen den Leidensweg Jesu von seiner Verurteilung durch Pilatus über seinen Tod am Kreuz bis zu seiner Auferstehung. Die Bronzeplastiken sind ebenfalls vom Kölner Künstler Egino Weinert geschaffen.

Die drei Portale

Sie betreten die Kirche durch das zweiflügelige Hauptportal, dessen Thema groß zu lesen ist: CREDO. (Ich glaube). Beherrschendes Motiv ist die Sancta Ecclesia, die heilige (Mutter) Kirche; als Frau in Ritterrüstung dargestellt, die auf dem Felsen Petri vor dem Hintergrund der Kuppel des Petersdomes sitzt. Im Schoß der Kirche sind alle Menschen, die zu ihr gehören, um Christus versammelt und geborgen. Die beiden großen ineinander geschriebenen Buchstaben X (chi) und P (rho) sind die Anfangsbuchstaben von "Christus" (griech.: XPIETOE). Die schützende Hand der Kirche bewahrt die Gläubigen vor der Bedrohung durch die Ungeheuer aus dem Chaos. "Tu es Petrus" steht auf dem Fels. Dies ist der lateinische Anfang des Wortes Jesu in Mt 16,18: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen".

Der linke Türflügel stellt mit 3 Aussagen aus dem Glaubensbekenntnis die 3 Teilbereiche der "Kirche Christi" (lat.: kyriake, d. h. die dem Herrn angehören) dar (von unten):

• die streitende Kirche auf Erden, wo die Menschen im Getriebe des Alltags ihren Weg suchen müssen und sehnsüchtig aufblicken zu ihrer Vollendung, aber manche ihre Hoffnung verlieren (rechts). Für sie steht der Satz: „Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden"

• die leidende Kirche: All jene, die als Verstorbene noch auf ihre Erlösung warten, aber schon voller Zuversicht sind, was die Siegespalme verdeutlicht. Für sie steht der Satz: „Ich erwarte die Auferstehung der Toten."

• die triumphierende Kirche der Engel und Heiligen, die in der Herrlichkeit Gottes sind, mit dem Satz: "Und das Leben der zukünftigen Welt."

Links vom Hauptportal befindet sich die Marienpforte. Maria ist als Schutz-mantelmadonna dargestellt. Man sieht die Hände, deren eine sich schützend um ihr Kind Jesus (Siegespose für die Auferstehung) legt, während die andere bewahrend über der Familie in ihrem Haus im (Franken-)Wald schwebt. Der Text des Marienliedes passt dazu: "Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus, lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm' vorübergehn."

Gegenüber der Marienpforte hinter der Kirche befindet sich die Laurentiuspforte. Sie zeigt den Kirchenpatron, der ein großes Herz für die Armen hatte und reichlich Gaben an sie verteilte. Die Aufschriften weisen es aus: "Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb." und "Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde." 

Der Kirchturm

Die Form

Dem Betrachter fällt von außen zuerst der wuchtige pyramidenförmige Kirchturm auf, mit seinen vier Gauben und den eigenartigen Zifferblättern. Die Grundstruktur der vierseitigen Pyramide wurde gewählt, um an einen Nadelbaum, die Frankenwaldtanne zu erinnern und damit einen ortstypischen Anklang zu setzen.

Auf der Spitze über dem Turmkreuz befindet sich als Wetterfahne der Kirchenpatron Laurentius. In der Hand hält er die Siegespalme all derer, die für ihren Glauben gestorben sind und er stützt sich auf den Rost, das Zeichen seines Martyriums. Dieses Ensemble zierte schon den Turm der alten Buchbacher Laurentius-Kirche.

Die vier Zifferblätter

auf dem Turm haben jeweils verschiedene Symbole und verdeutlichen bestimmte Zusammenhänge bzw. Kreisläufe, die für die Kirche wichtig sind. Sie wurden von dem Buchbacher Günther Weigelt entworfen und ausgeführt.

Vom Süden her sind Symbole des Lebens Jesu dargestellt:

Von oben beginnend sieht man:

Weihnachtstern: Jesu Geburt

Dornenkrone: Leiden und Sterben

Osterlamm: Auferstehung

Taube: Sendung des Hl. Geistes

Fisch und Brot: Gegenwart Jesu in der Eucharistie

Waage und Trompeten: Wiederkunft Jesu - Jüngstes Gericht

Die Nordseite nimmt nochmals das Kirchenjahr auf, ´
das sich ja am Leben Jesu orientiert:

Krippe: Geburt

Kreuzigung: Passionszeit

Kerze: Ostern

Wolke: Himmelfahrt

Taube: (HL. Geist): Pfingsten

Blitz: Christkönigsfest - Wiederkunft Jesu

An der Ostseite gestalten Symbole für die Hierarchie
(heilige Ordnung) der Kirche das Zifferblatt:

Schlüssel und Tiara stehen für das Petrus-Amt des Bischofs von Rom (=Papst).

Mitra und Hirtenstab weisen hin auf den Bischof als Leiter der Ortskirche.

Die Schale mit der Hostie und das Buch mit A und 0 bezeichnen die Aufgabe der
Priester,
den Tisch des Wortes und den Tisch des Mahles zu bereiten.

Die Schlüssel weisen hin auf Petrus getreu dem Wort Jesu (Mt16,19):" Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben." Die Tiara ist die ehemalige dreifache Krone der Päpste. Seit Johannes Paul I. 1978 durch seine Weigerung die Papstkrönung de facto abgeschafft hat, wird die Tiara nicht mehr getragen.

Die Mitra ist der Hut des Bischofs und geht wahrscheinlich auf ein frühchristliches weltliches Herrschaftssymbol, die phrygische Mütze zurück.

Der Stab symbolisiert das Hirtenamt der Bischöfe, die Aufgabe, für das Wohl der ihnen anvertrauten Herde zu sorgen.

Die Hostie ist ungesäuertes Brot. Es erinnert an das letzte Abendmahl Jesu, bei dem Jesus das Brot an seine Jünger verteilte und ihnen den Auftrag gab:
"Dies ist mein Leib für euch; tut dies zu meinem Gedächtnis!"

Alpha und Omega sind der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabetes und symbolisieren Jesu Botschaft, in welcher sich Gott als Schöpfer und Bundesgenosse für ewige Zeiten offenbarte; das Wort Gottes, das uns in der Bibel überliefert ist.
Seine Verkündigung im Gottesdienst und Auslegung ist Aufgabe der Priester.

Die Westseite zeigt Symbole der Dreifaltigkeit Gottes:

Das dreieckige Gottesauge, die Hand des Schöpfers mit der Weltkugel, das Kreuz als Symbol des Gottessohnes, die Taube als Symbol des Heiligen Geistes. Er ist der Herrscher der Welt (Krone) und will, dass wir seine Gebote halten (Gesetzestafeln).

Die Glocken

Der Turm birgt sechs Glocken, die ein harmonisches Geläut ergeben.
Zwei der Glocken stammen von der alten Kirche:

St. Georg (90 kg, "fis")

St. Otto (320 kg, "cis").

Die restlichen vier Glocken wurden 1970 in der Gießerei Perner in Passau gegossen:

• St. Kunigunde (147 kg, "e")

St. Laurentius (340 kg, "h")

Hl. Maria (431 kg, "a")

• Heilig Geist (831 kg, "fis m. Dur-Terz")

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